Lifestyle

Ein halbes Jahr Mom of Two

13. November 2020
Mom of two

Ein halbes Jahr bin ich nun eine „Mom of Two“ (#momoftwo), wie man es im Instagram-Jargon nennt. Zeit für einen Realtalk: So dankbar ich für meine zwei wunderbaren, gesunden Kinder auf der einen Seite bin, so überfordert und erschöpft bin ich auf der anderen Seite. Ich möchte euch ein kleines Life-Update geben, warum es hier momentan so ruhig geworden ist.

Die letzten Monate haben mein bzw. unser Familienleben einmal komplett durcheinander gewirbelt. Gerade hatten wir uns als Familie gut eingespielt und dann kam dieses neue, kleine und zauberhafte Bündel dazu. Für alle eine riesen Umstellung. Natürlich schwebt man die ersten Wochen noch in der Baby-Blase. Wenn die allerdings irgendwann verflogen ist, kommen Schlafentzug, Gereiztheit und Überforderung ans Tageslicht. Und auch das große Geschwisterchen hat erst einmal große Mühe sich in die neue Rolle einzufinden.

Jeder musste seinen neuen Platz finden

Zum Glück war die Große ganz zauberhaft (wenn auch recht grobmotorisch) zu ihrer kleinen Schwester. Nichtsdestotrotz sind aber ihre Gefühle und Emotionen oft übergekocht, und das hat an den Nerven von uns allen gezehrt. Jeder musste erst einmal seinen neuen Platz finden.

Ach ja, diese ganze Corona-Lockdown Geschichte on top machte es natürlich nicht entspannter… aber das muss ich euch sicher nicht erzählen. Und als die Kitas dann wieder geöffnet waren, kam eine Erkältung nach der anderen ins Haus geflattert und teilweise waren dann beide Kinder krank.

Jetzt, nach 7 Monaten zu viert, würde ich sagen, dass wir aus dem Gröbsten raus sind und uns alle zumindest in die neue Konstellation gefunden haben.

Die Zündschnur ist kurz

Ich bin aber nach wie vor sehr müde, weil die Kleine alle 2 Stunden gestillt werden möchte. Meine Zündschnur ist oft kurz. Gerade wenn die Große ihre Grenzen austesten möchte (was man halt so tut mit 2 Jahren) und die Kleine schreit, weil sie Hunger hat oder eben einfach auf dem Arm möchte. Das sind Momente, da brennen meine Sicherungen durch und ich kann keinen klaren Gedanken mehr fassen.

Dazu passt ganz gut dieses Zitat, welches ich neulich in einem TV-Beitrag gehört habe.

„Die Natur hat uns so gemacht, dass wir, wenn wir Stress haben, nicht denken können.“

Kinderärztin und Buchautorin, Karella Easwaran

Das erklärt für mich wirklich so Einiges und trifft es absolut auf den Punkt. Seitdem wundere ich mich nicht mehr, wenn ich den Autoschlüssel im Kühlschrank finde, das Brot in die Waschmaschine legen möchte (anstelle in den Ofen) oder meiner Großen den Schnuller von der Kleinen in den Mund stecken will. Randnotiz: Die Große macht sich seit circa 2 Jahren nichts mehr aus nem Schnuller. Ihr hättet mal ihren verwirrten Blick sehen müssen, als ich ihr das Ding in den Mund schieben wollte….

Überforderung auf ganzer Linie

Die Tatsache, dass ich gerade zusätzlich noch das Onlinemagazin Mamiful.de mit einer Freundin ins Leben gerufen habe, macht natürlich den Erschöpfungsgrad nicht gerade geringer. Hierfür sitze ich fast jeden Abend noch mehrere Stunden am Rechner.

Ich würde jetzt auch gern an dieser Stelle ein paar nützliche Tipps geben, die einem das Leben in dieser Situation leichter machen, aber mir fallen nicht viele ein, außer das es Stück für Stück besser wird. Das merke ich, und das haben mir auch einige Mehrfach-Mamas erzählt. Ich hangele mich von Tag zu Tag. Mal läuft es besser, mal schlechter.

Toll ist es zu sehen, dass die Große die Kleine schon mit ins Spiel einbezieht (die checkt es natürlich noch gar nicht) und ihr Dinge erzählt, die sie erlebt hat. So süß… auch wie sie sie immer knuddeln und herzen möchte. Da muss ich allerdings immer mit dem Zeigefinger daneben stehen, sonst wird die Kleine platt gemacht. Irgendwann spielen die Beiden dann so richtig zusammen, und dann ist sicher all der Ärger vergessen. Ist doch so, oder?

Nach 2 Jahren wird’s besser

Wir wussten, dass die ersten 2 Jahre mit 2 so kleinen Kindern (0 und 2 Jahre) anstrengend werden wird, aber sind wir ehrlich: Wir hatten ja keine Ahnung! Genauso wenig, wie man sie hat, wenn man vor dem ersten Kind behauptet, dass man seine Unabhängigkeit und Spontanität niemals verliert. Haha… ich höre das Schicksal immer noch laut lachen.

Aber ich finde wir, mein Freund und ich, machen das ganz gut. Wir wohnen in einer Mini Wohnung, hängen seit fast 3 Jahren quasi ununterbrochen (dank Homeoffice und Elternzeit) aufeinander und haben uns noch nicht umgebracht oder getrennt, und mögen uns (meistens) auch noch ganz gern. Natürlich fliegen seit Kind Nummer Zwei vermehrt die Fetzen, weil einfach alle viel angespannter sind.

Eines Tages lachen wir natürlich über diese Zeit, in der wir wie die Zombies herumgeirrt sind und einfach nur versucht haben zu überleben. Und eines Tages sind wir auch wieder spontan :) Versprochen!

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2 Comments

  • Reply Fränze 14. November 2020 at 07:25

    Habe einen Flashback bei dem Text. Es stimmt die ersten (sorry)2,5 Jahre waren wild! Ich habe das wirklich verdrängt, aber mein Mann erinnert sich noch gut und mit deinem Text kommen auch meine Erinnerungen.

    Es gibt kein Tip und keine Tricks. Alle Phasen gehören dazu (Up and Down and Down) und mir hätte es geholfen wenn ich wirklich daran geglaubt hätte, dass es besser wird. Ist tatsächlich so. Heute morgen liege ich noch im Bett während die Kinder im Zimmer spielen. Halleluja!

    • Reply Jojo 14. November 2020 at 08:35

      Ach ja, dass gibt einem zumindest die Hoffnung und etwas Kraft durchzuhalten. Aber das bestätigt auch einfach was alle sagen. Also durchatmen und tee trinken??

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