Allgemeines Food

Vom Scheitern am Detoxen

2. März 2015

An allen Ecken und Enden liest man momentan von Detox, HealthyLiving und CleanEating. Kann ich auch, hab ich mir gedacht und promt zu der 3-Tage Detox-Kur von „The Frank Juice“ zugesagt. Die Flaschen sahen aber auch so lecker und bunt aus.

Das das ganze mehr als ernst ist, wurde mir erst klar, als es am ersten Tag einen Saft zum Frühstück gab. Ich mein, nichts gegen Säfte. Aber NUR einen Saft. Ohne Brötchen und auch ohne Nutella. Nicht einmal Müsli durfte es dazu sein. Naja, dachte ich mir, und biss in den sauren Apfel. Haha. Nein, auch der war nicht erlaubt.

Der erste Saft bestand aus Apfel, Sellerie, Gurke, Grünkohl, Spinat, Petersilie, Zitrone und Ingwer. Alles soweit schick. Bis auf den Sellerie. Denn dieses Zeug steht auf meiner Gemüse-Hass-Liste gaaaaanz weit vorne. Sogar an erster Stelle. Und ihr kennt das, wenn jemand behauptet, dass man dieses bestimmte Hassobjekt nicht heraus schmeckt. NEIN!!!! Natürlich nicht. Es schmeckte wie Selleriesaft. PUR! Aber Jojo wollte artig sein und hat alles brav ausgetrunken, während sie ihren mittlerweile wöchentlichen Ausflug zu Hornbach und Ikea absolvierte und versuchte das ständige Aufstoßen zu unterdrücken. Aber zwischen all den Handwerkern fällt man im Baumarkt ja auch nicht unbedingt negativ auf. Gegen 11:oo Uhr wurde mir dann schon etwas schummerig und ich dachte ich stürz mich mit Gebrüll auf den nächsten Saft. Das war dann einer aus Ananas, Apfel und Minze. Und dieser war wirklich super lecker. Er stellte sich auch in den folgenden Tagen als mein Favorit heraus. Gegen eins war ich dann schon etwas genervt, um nicht zu sagen, schlecht drauf. Sehr sogar. Denn wenn ich Hunger habe, bin ich wirklich kaum zu ertragen. Nicht mal ich selbst kann mich dann leiden. Und ich weiß genau, wer jetzt zustimmend mit dem Kopf nicken wird (völlig zu Recht übrigens).

Also fuhr mit Hunger nach Hause. Ganz blöd war nur, dass ich an meinem Lieblings-Café bei mir in der Nachbarschaft vorbei kam. Wie ferngesteuert hielt ich an, stieg aus und setzte mich hinein. „Nur mal gucken“ dachte ich und hörte mich zur Bedienung sagen „einen Klassiker (Rührei mit Vollkonrbrot) bitte!“. Huch, passiert. Zu spät. Ich habe feste Nahrung bestellt. Hmm, was habe ich für Optionen? Abhauen. Nee, is doof, die kennen mich hier. Ok, dann muss ich es wohl essen. Gesagt, getan. Und ich kann euch sagen: Lecker wars. Verbotene Früchte und so…detox

Zu Hause angekommen schaute ich mir noch einmal die vielen bunte Säfte an. Sahen immer noch lecker aus. Schmeckten auch alle wunderbar. Aber das mit dem Detoxen stellte sich für mich als Mount Everest heraus. Unbezwingbar. Hut ab, vor den Leuten, die die Disziplin und das Durchhaltevermögen besitzen, soetwas über Tage oder Wochen zu machen. Ich bin da eher so: „Aus dem Weg, ich hab Hungaaaaa!!!“

Das Gute ist, wenn man nicht alle Säfte als Kur zu sich nimmt, kann man mit Freunden teilen. Und auch die waren alle begeistert von die hübschen, bunten Flaschen und freuten sich über die extra Portion Vitamine.

Good to know: Detox ist eine Entgiftung des Körpers, bei der er von innen gereinigt werden soll. Grundsätzlich sind nur flüssige Nahrungsmittel wie Säfte, Gemüsebrühe oder Tees erlaubt. Auch auf Salz, Zucker, Alkohol, Koffein und Zigaretten soll in dieser Zeit verzichtet werden.

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12 Comments

  • Reply Lisa K 3. März 2015 at 08:46

    Hahaha, herrlich.
    Ich glaube mir würde es ähnlich gehen. Ich bin wirklich unausstehlich wenn ich hungrig bin. Mein Freund würde energisch zustimmen. Aber lecker klingen tut das ganze ja ;)

    • Reply Jojo 3. März 2015 at 10:41

      Ja. Schlimm. Dann kippt auf jeden Fall sehr schnell die Stimmung. Am Besten, man nimmt sich immer eine Stulle mit, wenn man das Haus verlässt ;)

  • Reply Knitterfee 3. März 2015 at 09:27

    Ich finde diese Entwicklung mit irgendwelchen Heim-Saftfastenkuren ehrlich gesagt ziemlich bedenklich.
    Wenn man fastet, sollte man das meiner Meinung nach zumindest in Absprache mit einem Arzt tun und sich die nötige Ruhe gönnen. Zum „entgiften“ gehört nämlich auch, sich zu entstressen, und dass Du gerade in der Umzugs-und Renovierungsphase sowas anfängst – da war’s doch irgendwie klar, dass das nicht funktioniert.
    Und mir ist der Scheiß irgendwie zu hip, Saft trinken und angeblich soll’s gesund sein. Und vermutlich sind 90% der Säfte für meinen Körper ohnehin zu kohlenhydratlastig. Ich wäre vermutlich auf einer einzigen Insulin-Berg-und-Talfahrt. Viel zu extrem – ich bin da raus und bleib bei Butterkaffee und Rührei mit Bacon.
    Und Du erzähl Dir mal nicht dass Du keine Disziplin und Durchhaltevermögen hast, nur weil Du so ein dämliches Hipstersaftfasten nicht „durchgehalten“ hast.

    • Reply Jojo 3. März 2015 at 10:39

      Ja, dass mit der Ruhe ist auf jeden Fall richtig. Vielleicht war das auch der Grund für mein Scheitern. Aber was mir viel mehr Sorge macht: butterkaffee?! Was zur Hölle ist das und ist es das wonach es klingt?!

      • Reply Knitterfee 18. März 2015 at 15:24

        Stichwort Bulletproof Coffee ;) Das funktioniert aber natürlich sowieso nur im Rahmen einer Paleo-Ernährung, und vor allem kohlenhydratarm. Jeder der sich abends ne Thunfischpizza reinhaut macht mit solchen Sachen mehr kaputt, aber das brauch ich Dir ja nicht erklären :D

  • Reply Janine 4. März 2015 at 09:45

    Hahahuhuhhihi, das war wohl die kürzeste Detoxgeschichte in der gesamten Bloggersphäre. Ich stimme übrigens meiner Vorgängerin zu… Ich halte das auch für Blödsinn. Wer sich gesund ernährt, muss nicht detoxen, wer sich ungesund ernährt, gleicht das nicht mit ein paar Flaschen Saft aus und dann ist es ja eh nicht erwiesen, dass der Körper überhaupt entgiftet, nur weil ich mal eben auf alles verzichte.
    Da freut es mich viel mehr zu hören, dass du den Rest der Flaschen mit Genuss getrunken hast und auch Freunden ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hast – good Karma und so!

    • Reply Jojo 4. März 2015 at 09:56

      Jaaaa, ihr habt ja recht ;))) Aber also Nahrungsergänzung ist es doch super

  • Reply Theresa Kensington 11. März 2015 at 10:30

    Ich bin gerade durch Zufall auf deinen Blog gestoßen und dein Schreibstil hat mich sofort gepackt – so lustig, frisch, mit einer gesunden Portion Selbstironie – einfach großartig.
    Mir würde es wahrscheinlich genauso gehen wie dir, ich könnte mir absolut nicht vorstellen lediglich von Flüssignahrung zu leben und wäre vermutlich auch nach nem halben Tag schon die Unausstehlichkeit in Person. Nahrungsverweigerung ist für mich etwa auf der gleichen Stufe mit Frieren und müde sein und nicht schlafen zu können – nicht nur ungesund für mich selbst sondern definitiv auch für mein soziales Umfeld :D Und dann kann da ganze auch irgendwie nicht wirklich gut für einen sein denke ich – daher hast du mit dem „Ausbruch“ ins Café vermutlich alles richtig gemacht :)
    Ich finde schon dass man durchaus mal drauf achten kann was man isst, sich auch mal ein bisschen zurückhalten kann was bestimmte ungesunde Lebensmittel angeht – aber in Selbstkasteiung sollte das ganze dann trotzdem nicht ausarten. Dafür ist das Leben definitiv zu kurz.
    Liebste Grüße
    Theresa

    • Reply Jojo 12. März 2015 at 00:44

      Hi Theresa,
      Das freut mich sehr, dass du hier gelandet bist und noch mehr, dass du ein nettes Feedback hier lässt. Da macht das bloggen doch gleich noch mehr Spass. Vielleicht liest man ja nochmal voneinander!
      Liebe Grüsse aus Hamburg
      Jojo

  • Reply Laura 11. April 2015 at 09:10

    Hi Jojo, ich bin eher ne „stille“ Leserin deines Blogs, ich hab vor einem Jahr auch so eine Fastenkur gemacht und ich war begeistert obwohl ich sonst auch die Verfressenheit in Person bin ;)
    Ich hab mich allerdings gut darauf vorbereitet, Urlaub und wirklich Zeit für mich genommen. Neben Arbeit, etc. hätt ich es wahrscheinlich auch nicht geschafft. Was ich dir auch noch empfehlen würde ist, bevor du mit dem detoxen anfängst, ne Darmentleerung zu machen. Ich finde das hilft schon sehr und ist gar nicht so schlimm wie es sich anhört.
    Vielleicht hast du ja Lust auf nen 2ten Versuch :)
    Liebe Grüße, Laura

    • Reply Jojo 11. April 2015 at 22:56

      Huhu. Danke für den Tipp. Aber ich glaube ich habe einfach viel zu wenig Disziplin für das Thema. Und viel zu viel Hunger ;)

  • Reply Hannah 29. Februar 2016 at 16:18

    Haha :-) Seeehr amüsanter Post. Mir würde es da ganz genauso gehen. Ich faste im Moment (ist ja schließlich Fastenzeit) auf Nutella. Klappt erstaunlicherweise ganz gut (normalerweise schaffe ich nämlich 1kg-Gläser in 2 Wochn aufzubrauchen) aber dafür gibt es ansonsten genug Süßkram :-)
    Dass „Detox“ völliger Blödsinn ist, darüber habe ich auf meinem Blog auch schonmal geschrieben ;-)
    Und ich bleibe dabei: Mein Körper braucht Futter!
    Liebe Grüße
    Hannah von http://justlikehannah.de/

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